Der Verkauf wird intensiviert – ich suche Wiederverkäufer
Lukas Jenni verkauft unsere Fahrzeuge einiges besser als ich. Es braucht mich im Verkauf nicht mehr. Was fange ich mit der frei gewordenen Zeit an? Ich suchte Wiederverkäufer und Servicepartner. Lukas hatte immer noch den neuen Mercedes Vito zur Verfügung. Ich packte gleichzeitig unseren alten Mercedes 310, da passten immerhin bis zu drei Fahrzeuge hinein.
Ich suchte Wiederverkäufer in derselben Art, wie Lukas die Fahrzeuge an Endkunden verkaufte. Einige Kontakte hatte ich schon in ganz Europa. Ich besuchte diese, zeigte ihnen die Fahrzeuge und fragte sie, mit welchen weiteren Kollegen sie gerne zusammenarbeiten würden. So fuhr ich viele Male durch ganz Europa. Einmal nach Holland, nach Belgien, mehrmals durch ganz Deutschland, auch in Dänemark besuchte ich einen möglichen Händler und einen Wettbewerber, bis Norwegen führte mich meine Reise. Stefan Rittler hatte in der Zwischenzeit emsig an unseren Fahrzeugen gearbeitet und sie weiter perfektioniert. Die Spitzengeschwindigkeit konnte schrittweise auf 20 km/h, später auf 30 km/h gesteigert werden. Die Reichweite wurde bis auf 60 km erhöht und an den ganzen technischen Details geschliffen. So gesehen hatten wir gegenüber den Wettbewerbern einige Vorteile, die ich gut anpreisen konnte. Hauptsächlich die höhere Geschwindigkeit, die Reichweite, das Fahrverhalten und das optionale Dach waren begehrt.
Damals gab es noch keine Navigationsgeräte. Mit dem Atlas auf den Knien fuhr ich von Treffen zu Treffen. Jeden Abend im Hotel machte ich mir meine Notizen zu den üblicherweise zwei Terminen und mit Tina, Stefan und Lukas wurden kurz die Neuigkeiten abgeglichen. Am Ende einer jeden Reise mussten alle Notizen in ein Reiseprotokoll übertragen werden, bevor die ganzen Arbeiten an die Mitarbeiter vergeben werden konnten.
Auch Lukas hatte alle Hände voll zu tun. Er schlug vor, weitere Verkäufer anzustellen. Mir graute der lange Bewerbungsprozess, doch Lukas hatte die zündende Idee: Es waren ja schliesslich Verkäufer, die wir suchten. Die mussten auch sich selbst verkaufen können. Wir schalteten einige Inserate und gaben ein Zeitfenster an, in denen Bewerber sich vorstellten und bei der Gelegenheit ihre Unterlagen abgeben konnten. Wir empfingen alle in einem Raum und jeder bekam drei Aufgaben:
Er musste sich vorstellen
Er musste dazu Stellung beziehen, weshalb er für uns arbeiten wollte und was er besonders gut konnte
Er musste versuchen, einem möglichen Kollegen ein Fahrzeug zu verkaufen
Es dauerte genau einen Nachmittag und wir hatten unsere Verkäufer zusammen. Wir rekrutierten Peter Suter, den ehemaligen Leiter der Schweizerischen Landeslotterie, Franz Josef Steiner, einen gelernten Maschineningenieur und Verkäufer von Industriegüter und Roger Bochtler, einen jungen Sportler und sehr engagierten Verkäufer.
Zusammen tauschten wir uns aus, besuchten Verkaufskurse, lernten voneinander und intensivierten den Verkauf. Eine herrliche Zeit des Aufbaus.
Ich lernte dabei:
- Mit der richtigen Idee kann eine Aufgabe einfach, schnell und spielerisch gelöst werden
- Es macht Spass, im Verkauf zusammen zu arbeiten und sich gegenseitig zu motivieren.